Die besten Skigebiete, um mit Bus und Bahn anzureisen

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Während den Ferien und spätestens kurz vor Weihnachten werden sich auch in diesem Jahr wieder Blechlawinen in Richtung der Skigebiete schieben. Für die Autofahrer bedeutet das oft stundenlanges Stehen und warten. Durch oft dichtes Schneetreiben und spätestens kurz vor dem Ziel sind dann vielleicht auch noch die Schneeketten gefordert. Wer sich das ersparen will, für den sind Skigebiete mit Bus und Bahn zu erreichen eine echte Alternative. Zumindest bei einigen Reisezielen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ schnell und unkompliziert zu erreichen sind.

Aus dem Fernzug auf die Piste

Einige der beliebtesten Skiregionen der Alpen werden direkt von Fernzügen angefahren, sind oft ohne mehrfaches Umsteigen zu erreichen. St. Anton am Arlberg stellt ein Paradebeispiel dar, wenn du in diesem Winter Skigebiete mit Bus und Bahn erreichen willst. Wer hier aus dem Fernzug steigt, ist bereits am Ziel, egal ob er aus Wien, Zürich oder Budapest kommt. Nach Ankunft kann direkt in die Bergbahnen umgestiegen werden, die hinaufführen ins riesige Arlberger Skigebiet. Auch Innsbruck liegt als Tiroler Landeshauptstadt äußerst verkehrsgünstig.  Mitten aus der Innenstadt führen die Nordkettenbahnen in 20 Minuten direkt in ein kleines Skigebiet.

Nicht nur Innsbruck, auch Bludenz im Brandnertal, Imst-Pitztal, Ötztal und Jenbach sind direkt mit Euro- und Intercity-Zügen zu erreichen. Besonders schnell an der Piste ist man von Imst-Pitztal (hier fährt ein Postbus stündlich weiter in alle Orte des Pitztals) und von Jenbach aus (hier ist Mayrhofen mit der Zillertalbahn schnell zu erreichen).

Ideal mit dem Zug zu erreichen: Ski Amadé

Auch die Salzburger Wintersportregion Ski Amadé ist mit mehreren Fernzugverbindungen ein idealer Knotenpunkt. Vor allem für Ski-Fans aus Deutschland lässt sich die Region mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichen. Beispielsweise geht es zweimal täglich (morgens und am späten Mittag) von Frankfurt über Stuttgart ohne Umsteigen ins Gasteiner Tal. Von Köln aus geht es einmal täglich (Abfahrt 8:18 Uhr) nach St. Johann im Pongau, sowie von Saarbrücken und Frankfurt nach Schladming.

In der Schweiz fahren ICEs aus Berlin (über Frankfurt und Basel) Thun und Spiez an.  Danach geht es dann weiter nach Interlaken. Interlaken hat mit seiner Nähe zu mehreren Skigebieten der Jungfrau-Region, nicht nur jede Menge Wintersport zu bieten, sondern auch direkte Zugverbindungen zu allen größeren Schweizer Städten sowie nach Frankreich, Österreich und Italien.

Weniger direkt, aber umso interessanter sind die Zugfahrten in einige der beliebtesten Schweizer Skigebiete, etwa nach St. Moritz, Davos und Klosters. Bahnfans kommen auf der Reise mit der Rhätischen Bahn dank der Viadukte und kurvigen Tunnels voll auf ihre Kosten kommen. Auch die Fahrt nach Zermatt ist vor allem romantisch – mit der Matterhorn Gotthard Bahn ab Brig und Visp oder – quer durch die südliche Schweiz – mit dem Glacier Express ab Davos oder St. Moritz.

 

Über Nacht in den Urlaub

Nach Kufstein, Wörgl, Jenbach, Innsbruck (AUT) sowie Zürich, Thun, Spiez, Frutigen, Kandersteg, Goppenstein und Brig (SUI) kommen deutsche Urlauber von Mitte Dezember bis Mitte April auch über Nacht mit dem City Night Line. Die möglichen Zustiegsbahnhöfe variieren je nach Reiseziel – Österreich oder Schweiz. Die genauen Verbindungen und Preise und weitere Infos findet ihr hier.

Der private Anbieter Schnee-Express bietet in den Wintermonaten Fahrten ab Hamburg über das Ruhrgebiet und Köln zu insgesamt 17 Bahnhöfen in Tirol und im Salzburger Land. (Hinfahrt nur am Freitagabend, Rückfahrt nur samstags, Sparpreis ab 29 Euro).

 

Fernbusse: Günstiger, aber auch langsamer

Von Deutschland aus kommt man ab einem Preis von 49 Euro per Zug an viele Ziele in Österreich und der Schweiz, innerhalb Deutschlands fängt der Sparpreis für Fernverbindungen bei 39 Euro an. Doch diese Tickets sind meist schnell weg, gerade zu beliebten Urlaubszeiten. Bei Normalpreisen hingegen ist man selbst innerhalb Deutschlands schnell bei über 100 Euro.

Eine vergleichsweise günstige Alternative ist innerhalb Deutschlands der Fernbus. Wenn es um Wintersportorte geht, ist das Angebot allerdings relativ überschaubar. Berlin Linien Bus hatte bis ins Jahr 2015 noch einige Angebote, nach der Übernahme durch die Bahn wurde das Angebot allerdings auf Städtetrips beschränkt. Immerhin: Nach Zürich könnte man noch fahren, allerdings ist da das nächste Skigebiet Hoch-Ybrig nochmal eine knappe Stunde entfernt.

Allround-Talent: FlixBus und FlixTrain

Besser ist das Angebot mittlerweile bei Flixbus: Aktuell finden sich Verbindungen von vielen deutschen Großstädten ins Allgäu (z. B. Oberstdorf), Seefeld in Tirol, Innsbruck, die Tiroler Zugspitzarena (Ehrwald), nach Berchtesgaden, Schladming, auch Ski-Ziele in der Schweiz (Chur, Grindelwald, Splügen, Airolo) werden angefahren. Sogar Cortina d´Ampezzo (ITA) steht auf der Liste. Alle Angebote (auch inkl. Skipass buchbar) findet ihr hier.

Wer sich nicht nur eine Anreise-Möglichkeit in die Skigebiete mit Bus und Bahn, sondern auch nach einem kompletten Reiseangebot sucht, der wird höchstwahrscheinlich einen Bus als Transportmittel bekommen. Ob Arriba, Snowtrex, aktives-reisen.de, Hoefer Reisen oder einer der vielen weiteren Reiseanbieter – allesamt setzen sie auf das Transportmittel Bus. Denn gerade für Gruppen ist es die kostengünstigste Variante der Skiurlaub-Anreise.

Die Nachteile von klassischen Fernbussen: Man ist nicht nur an bestimmte Wochentage gebunden, die Reise durch ganz Deutschland dauert auch richtig lang.  Von Berlin nach Berchtesgaden oder Mittenwald sind es mittlerweile über elf Stunden! Stau, natürlich nicht mitgerechnet.

 

Wo man sich den Liftpass sparen kann

Günstig und praktisch zugleich kommt man auf die Piste, wenn man Kombi-Angebote für Anreise und Tagesskipass nutzt. Bei Münchnern beliebt ist das Garmischer Ski-Ticket: Ab 52 Euro kommt man von Anfang Dezember bis Ende April in rund zwei Stunden vom Münchner Hauptbahnhof auf die Zugspitze oder den Garmischer Hausberg und spart sich dort den Liftpass.

Ein ähnliches Angebot gibt es für Oberstdorf. Von Stuttgart oder Ulm geht es zwischen Ende Dezember und Ende März jeden Samstag für 66,50 Euro mit dem Schnee-Express Allgäu in die Skigebiete Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck. Auch hier ist der Liftpass inklusive, zudem die Nutzung der Ortsbusse in Oberstdorf. Die Zugfahrt dauert ab Stuttgart gut drei Stunden.

In der Schweiz sind solche Kombi-Angebote weit verbreitet. Mit dem „Snow’n’Rail“-Angebot der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bekommen Reisende 20 Prozent Rabatt auf die Bahnfahrt und in zahlreichen Wintersportregionen vergünstigte Ein-, Zwei- und Sechs-Tages-Skipässe.

Beste Reisebedingungen in der Schweiz

Die Schweizer setzen freilich noch eins drauf, um Skigebiete mit Bus und Bahn zu erreichen. Mehr als 40 Skigebiete sind öffentlich gut und günstig erreichbar. Dazu zählen Zermatt, Grindelwald und Hoch-Ybrig, sowie viele andere Skigebiete. Oft liegt die Talstation vis-à-vis der Bahnstation, zum Beispiel in Arosa oder Flims. Am Garmischer Hausberg, wo häufige Direktverbindungen von München aus bestehen, ist das ebenso. Auch im Südtiroler Skigebiet Kronplatz hält die Bahn seit 2011 direkt an der Liftstation in Percha. Weiteres Plus: Am An- und Abreisetag können die Bahnreisenden dort einen kostenlosen Shuttle-Service nutzen, der sie zum Hotel beziehungsweise retour zum Bahnhof bringt. Bahnfreundliche Betriebe, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, bieten außerdem spezielle Packages für die Bahnfahrer an.

Immer weniger eine Überlegung wert ist die CityNight Line, mit der man abends in den Zug einsteigen und morgens ausgeschlafen ankommen konnte. Leider wurde das Streckenangebot inzwischen deutlich reduziert, Zielorte wie Innsbruck, Kufstein oder Wörgl in Österreich sowie Tarvisio in Italien sind nur noch ab München erreichbar, Startpunkte im Ruhrgebiet oder Saarland entfallen. Und wer bereits in München ist, benötigt keine Nachtfahrt mehr, um nach Tirol zu kommen.

Sperriges Gepäck ist kein Hindernis

Zum Schluss ein Tipp für diejenigen, die ihre sperrigen Skier oder Snowboards oder die dicken Taschen voller Skisachen nicht mit in den Zug nehmen wollen. Wenn man mit der Deutschen Bahn unterwegs ist, kann das Gepäck als Kuriergepäck vorausgeschickt werden. Dadurch muss das Gepäck nicht noch einmal vom Auto zur Unterkunft getragen werden. Das Ganze hat allerdings seinen Preis. Für 27,90 € pro Richtung/Stück bringt die DB deine Skier ins Ausland. Bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) kostet der entsprechende Service ab 39 €, bei den SBB indes ab 30 CHF pro Sendung + 12 CHF pro Gepäckstück. Innerhalb der Schweiz kann man 1-4 Gepäckstücke für 44 CHF von einem Bahnhof zum anderen bringen lassen.

Allen, die Skigebiete nicht Bus und Bahn erreichen möchten und partout nicht auf das Auto verzichten wollen, ermöglichen einige Wintersport-Regionen in Österreich und Südtirol einen Kompromiss. Nach Innsbruck, Schwarzach-St. Veit, Villach und Bozen fährt ein Autozug, auf den man in mehreren deutschen Städten mit dem eigenen Wagen auffahren kann. Ab 80 € kann man sich dann ganz bequem und staufrei in Richtung Alpen kutschiert werden lassen. Die ÖBB bieten das Gleiche von Wien nach Villach in Kärnten (ab 50 Euro), Innsbruck in Tirol (ab 62 Euro) oder Feldkirch in Voralberg (ab 76 Euro) an.

Bis dahin, Gute Fahrt!

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